Beim Kraftwerk Burgstein der E-Werk Burgstein GmbH handelt es sich um ein im Jahre 2006-2007 neu errichtetes Ausleitungskraftwerk mit Wasserfassung des Schneebergbaches am Wanderweg Nr. 31 nach St. Martin am Schneeberg.
Die Ableitung erfolgt über eine erdverlegte Druckrohrleitung, das zum Teil in den Hang gebaute Krafthaus, in welchem sich der Turbinensatz befindet, liegt im Schneebergtal ca. 150 m oberhalb der Kehre der Landesstraße Nr. SS 44bis. Nach der Abarbeitung durch die im Krafthaus angeordnete Turbine wird das Wasser über ein Betonrohr zuerst in einen natürlichen Graben und schließlich oberhalb der Wasserfassung des E-Werks Schneeberg in den nahegelegenen Schneebergbach zurückgegeben.
Die Wasserfassung wurde als Tirolerwehr konzipiert und besteht aus einem Wehrfeld, welches über eine Stahlrohrleitung mit dem Entsanderbecken verbunden ist. Das Entsanderbecken ist an dessen Einlauf mit einem Vorbecken ausgestattet, welches mit einem Grobputzschütz versehen wurde. Dieses erlaubt es dem Betreiber während etwaiger Inspektionsarbeiten Wasser vom Entsanderbauwerk fernzuhalten.
Das festgeschriebene Restwasser wird über ein Blech , welches 30 % der Wehrfeldbreite ausmacht zurückgeleitet. Am Ende der Entsanderkammer wurde das Becken zum Bach hin mit einem Schütz ausgestattet, welches zum Spülen derselben verwendet wird. Über einen Überfall und einen horizontalangeordneten Feinrechen gelangt das Wasser von der Entsander- in die Druckhaltekammer, welche mit einem Grundablass ausgestattet wurde. Auf der linken Seite der Entsanderkammer wurde mit einem Stahlblech ein Überlauf ausgeführt, welcher das Wasser direkt in den Schneebergbach zurückgibt.
Direkt an die Druckhaltekammer schließt die Schieberkammer an, in welcher die Notbruchklappe mit Hydraulikaggregat, das Staupendel für die automatische Auslösung desselben, das Steigrohr für die Be- und Entlüftung und die entsprechende Steuerungseinheit Platz finden. Auch die Schieberkammer wurde mit einem Grundauslass versehen, welcher das Wasser bei einem etwaigen Wassereinbruch in den Schneebergbach leitet.
Das Entsanderbauwerk wurde zur Gänze unterirdisch ausgeführt und nach Beendigung der Arbeiten begrünt. Der Bachbereich am Tiroler Wehr wurden mit einer Pflasterung aus größeren Bachsteinen versehen. Außerdem ist die Wasserfassung mit einer Videoüberwachung ausgestattet und mit moderner Regel- und Steuerungssoftware ausgestattet. Schütze und Spülvorgänge können somit extern gesteuert werden. Das Einzugsgebiet an der Wasserfassung beträgt ca. 6,0 km².
Die Druckrohrleitung weist von Wasserfassung bis Krafthaus eine Gesamtlänge von ca. 620 m, eine Bruttofallhöhe von ca. 182,0 m und ein Füllvolumen von ca. 50,0 m³ auf. Die Druckrohrleitung wurde entsprechend dem Stand der Technik verlegt und weist eine Mindestüberdeckung von 1,20 m auf.
Das Krafthaus befindet sich an der orografisch rechten Seite des Schneebergbaches in der Örtlichkeit Rabenstein auf einer Kote von 1.716 m ü.d.M.;es wurde teilweise in den Hang gebaut. Außerdem sind im Inneren des Gebäudes die zweidüsige Peltonturbine mit vertikaler Achse, der Generator, der Transformator (in einem Nebenraum) und die notwendigen Schalt- und Mittelspannungsanlagen untergebracht. Der Maschinenraum wurde den Normen entsprechend mit einem Grundablass und einem Notknopf ausgestattet.
Die Anbindung des Kraftwerks an das örtliche Verteilernetz erfolgt über eine ca. 2,0 km lange Mittelspannungsleitung, welche vom Kraftwerk aus bis zur Umspannstation führt. Vom Krafthaus bis zur Wasserfassung wurde eine Niederspannungsleitung verlegt, welche letztere mit Strom versorgt.